Rundkirche Reinheim
Um das Jahr 800 ging vom Kloster Hornbach, der Gründung des Hl. Pirminius, eine rege Missionstätigkeit aus, die um diese Zeit auch das untere Bliestal erfasste. Die Pfarrei Reinheim wurde 1314 urkundlich erwähnt.
Beschreibung
Zu diesem Zeitpunkt stand der Rundturm bereits seit mehreren Jahrhunderten, während bis zum Bau des heutigen Kirchenschiffes noch Zeit verging. So vereint die katholische Pfarrkirche St. Markus zwei Gebäude von sehr unterschiedlichem Alter. Der heutige Kirchturm, im Volksmund auch „Helden-“ oder „Römerturm“ genannt, wurde um 1000 n. Chr aus heimischem Kalkstein errichtet und war zumindest bis 1802 mit einer Spitzkugel eingewölbt.
Er diente ursprünglich als Wehrturm, worauf heute noch die Pechnase in Form eines Tiermauls an der Südseite hinweist. Die kirchliche Nutzung des Turmes ist erstmals für das Jahr 1488 bezeugt. Möglicherweise diente der Turm damals als Chorraum zu einem angebauten Kirchenschiff. Später fand der Turm auch als Glockenturm Verwendung; ab1865, nachdem die Ostwand des 1790 erbauten Kirchenschiffes für einen Zugang zum Turm durchbrochen war, beherbergte er eine Marienkapelle; nach dem 2. Weltkrieg und der Beseitigung der durch ihn verursachten Schäden wurde er als Taufkapelleeingerichtet.
Das heutige Kirchenschiff wurde 1790/91 von Peter Reheis, dem Hofbaumeister der Gräfin Marianne v. d. Leyen,erbaut. Der schlichte Raum lässt die wertvolle Einrichtung, insbesondere das Schnitzwerk des Jean Madersteck, zur Geltungkommen. Kanzel, Beichtstühle und ein Teil der Wandverkleidungstanden ursprünglich im Kloster Gräfinthal. Die Kanzel, bei der Restaurierung 1954-1959 neu gefasst, wird getragen von der Gestalt des Samson, bewehrt mit den Eselskinnbacken. Die Kanzelwanne ist eingeteilt in sechs Bogennischen.
Kontakt
Adresse
Rundkirche Reinheim
Kirchenstraße
66453 Reinheim
Verwaltungsadresse
66453 Gersheim