Historischer Ortskern Höchen
Am Südosthang des über 518 m hohen Höcherbergs liegt ein Grenzort, das nördlichste Dorf im Saarpfalz-Kreis: Höchen.
Beschreibung
Inmitten von Höchen entspringt der Glan, ein Name, der im keltischen Sprachgebrauch (Glano) „klar, rein, sauber, hell, glänzend, lauter“ bedeutet. Ein Indiz auf eine Besiedlung der Kelten? Ein Hinweis wurde in der Gemarkung „Auf der Heide" gefunden: Ein Tongefäß, das als Grabbeigabe gebräuchlich war und auf die frühe Bronzezeit datiert werden kann (ca. 1300 bis 800 v.Chr.).
Erstmals urkundlich erwähnt wird das Dorf im Jahr 1262. Ursprünglich als sehr kleines Gemeinwesen durch die Landwirtschaft geprägt, änderte sich dies 1879, als im Nachbarort Frankenholz mit der industriemäßigen Förderung von Steinkohle begonnen wurde.
Die Bevölkerung wuchs rasch an, vor allem als im Jahr 1889 am Osthang des Höcherbergs die Grube „Consolidiertes Nordfeld“ den Betrieb aufnahm. Innerhalb eines Jahrhunderts waren aus knappen 100 Höchnern im Jahr 1900 bereits 800 geworden. Im Jahr 1935 ließen sich über 1370 Einwohner zählen. Auch wenn die Bergbautätigkeit Ende der 50er Jahre eingestellt wurde, sind die Auswirkungen und die Erinnerungen unvergessen, was die Wanderwege samt ihren historischen Zeugen rund um Höchen und einzelne Straßennamen (Schacht III, Zur Bergehalde, Zum alten Schwimmbad) beweisen.
Heute ist Höchen ein Stadtteil von Bexbach und besitzt circa 1600 Einwohner. Ein Ort, geprägt durch seine vielen Geschichten, die man gerade im Ortskern entdecken kann. Malerisch schlängelt sich der Glan von seiner Quelle in der Brunnengasse, nahe der katholischen Kirche, durch das Wiesental und bahnt sich seinen Weg in die Pfalz.
Zentraler Punkt in der Ortsmitte ist die katholische Kirche, die auf einen einschiffigen Bau aus dem Jahr 1803 zurückgeht, an den 1865 der Chorraum und 1968 der Erweiterungsbau mit der „Unterkirche“ (Veranstaltungsraum) angebaut wurde.
In der protestantischen Kirche, die 1902 zunächst als Betsaal errichtet wurde, an den 1910 der Glockenturm und 1920 der Chorraum angefügt wurde, sind besonders die Jugendstilelemente im Inneren sehenswert.
1993 wurde Höchen beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ mit der Goldmedaille auf Landesebene und der Bronzemedaille auf Bundesebene ausgezeichnet, was vor allem dem engen Zusammenhalt der Dorfgemeinde zu verdanken bist.
Der Ort ist von herrlichen Wäldern und Streuobstwiesen umgeben und bietet den Besucherinnen und Besuchern ein ausgesprochen gut erschlossenes und beschildertes Wanderwegenetz an. Nimmt man die richtige Abzweigung kann man auf den Spuren jener Bergleute wandern und den historischen Grubenweg „Consolidiertes Nordfeld“, der 1993 vom Saarpfalz-Kreis angelegt wurde, oder den Wanderweg auf der Bergehalde erkunden.
Hat man sich doch mal verlaufen, verschafft der 26 Meter hohe Höcherbergturm einen weiten Rundblick ins Saarland und in die Pfalz. Im Jahr 1913 wurde er auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Pfälzerwaldvereins, Georg Hengstenberg, erbaut und ist als Wahrzeichen von Höchen seit 1953 Bestandteil des Gemeindewappens.
Ein großer Vorteil für alle Wanderlustigen: Neben dem Turm wurde 1929 ein Wanderheim errichtet, das Höcherberghaus, das Anfang der 60er Jahre und aktuell vom neuen Besitzer nochmals deutlich erweitert wurde. Hier kann man sich erholen, die Natur genießen und es sich schlicht gut gehen lassen, während sich die kleineren Wanderer auf dem Spielplatz tummeln.
Und das alles im nördlichsten Dorf im Saarpfalz-Kreis: Höchen.
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